Mehr über mich

Haris Augen

Geboren bin ich 1965 in Wien. Das Schlagzeugspielen habe ich mir zunächst autodidaktisch beigebracht. Dann folgte Jazz-Schlagzeug-Unterricht u. a. bei Andi Menrath, Andy Winter und Viktor Jugovic. Seit der Schulzeit spiele ich Drums und Percussion in diversen Pop-, Rock- und Weltmusik-Bands. Aktuell bin ich an Bandprojekten von Jo Leupold und Michaela Baldauf beteiligt.

Aufgrund einer Umbesetzung in meiner Band „PAF“ im Jahr 2011 – es sollte alles sanfter („unplugged“) klingen – habe ich das Schlagzeug gegen ein Cajon getauscht. Und da ich zu diesem, für mich, neuen Instrument einen Lehrer haben wollte, habe ich einen Cajon-Workshop besucht, der vom Perkussionisten André Várkonyi geleitet wurde. Bei diesem Workshop bin ich so richtig auf den Geschmack von Handtrommeln gekommen. Bald darauf war ich in Andrés Conga-Montagsgruppe und habe dort Bekanntschaft mit afrokubanischen Rhythmen gemacht. Ich war begeistert und wollte noch tiefer in die Materie einsteigen. So habe ich von 2012 bis 2015 eine Ausbildung zum „Integrativen Trommel- und Rhythmuspädagogen“ bei Ari Glage und Karin Mitterbauer in Salzburg absolviert.

An dieser Ausbildung hat mir besonders gefallen, dass Rhythmus aus vielen verschiedenen Perspektiven betrachtet wurde: westafrikanische Tradition, Bodypercussion, Gesang, Liedbegleitung, Tanz, Improvisation, Drum Circle, Rhythmusspiele, Einsatz von Orff-Instrumenten, Trommeln mit Alltagsgegenständen, TaKeTiNa, Bühnenperformance und vieles mehr…

Die Bekanntschaft mit der westafrikanischen Trommelmusik hat mir die Augen geöffnet über den rhythmischen Ursprung diverser Stilrichtungen wie z.B. Swing, Shuffle, Funk, Reggae, Salsa, und ich habe auch erkannt, wie wichtig es für mich ist, an den Sounds der Djembé zu arbeiten. Die Djembé klingt umso schöner, je deutlicher sich „Open Tone“ und „Slap“ voneinander unterscheiden. Und das hat mich zu meiner nächsten Ausbildungsstation, der Afropercussion-Gruppe von Benno Sterzer geführt. Bei Benno habe ich, neben vielen traditionellen Rhythmusstücken, insbesondere gelernt, worauf es beim Spielen in einem Ensemble mit Basstrommeln, Begleit- und Solo-Djemben ankommt, welche Stilelemente es gibt und wie die Kommunikation untereinander funktioniert.

Die feinfühlige Art des Unterrichtens meines Salzburger Lehrers Ari Glage, der immer die intuitive Wahrnehmung und das Körpergefühl auf spielerische Weise in seinen Unterricht einbezogen hat, hinterließ in mir einen tiefen Eindruck. Da dieser Ansatz viel mit Aris Ausbildung zum TaKeTiNa-Rhythmuspädagogen zusammenhängt, habe ich im Jahr 2016 beschlossen, mich ebenfalls zum TaKeTiNa-Rhythmuspädagogen bei Reinhard Flatischler ausbilden zu lassen. Im Oktober 2018 konnte ich diese Ausbildung erfolgreich abschließen.

Als Band-Perkussionist bin ich bestrebt, mein Spektrum kontinuierlich zu erweitern. Nachdem ich einige Zeit mit Cajon und Djembé gearbeitet hatte, kam der Wunsch auf, den orientalischen Sound der Darbuka zu integrieren.  Auch hier habe ich nach einem Lehrer gesucht und bin dabei im Frühjahr 2016 auf den aus Istanbul stammenden Perkussionisten Soner Tezcan gestoßen, der seit einigen Jahren in Wien lebt. Er hat mir die Welt der ungeraden Rhythmen eröffnet, die in der „westlichen“ Kultur eher wenig bekannt sind (ambitionierte Jazzer und progressive Rocker ausgenommen), aber in Südosteuropa, Nordafrika sowie im Nahen und Mittleren Osten ihren festen Platz in der Musik haben. Es hat einige Zeit gedauert, bis meine rhythmische Seele den Zugang dazu gefunden hat, aber mittlerweile kooperieren Soner und ich und geben unser Wissen zu diesem Thema in Form von gemeinsam gehaltenen Workshops weiter.